Die Hitze muss auch in den Kommunen ein Thema sein

Pressemitteilung

Die derzeitige Hitzewelle zeigt auf, in welch rasantem Tempo der Klimawandel bereits vor unserer Haustür voranschreitet. Von einer seiner regelmäßigen Fahrrad-Exkursionen ins Donauried hat Ludwig Klingler alarmierende Nachrichten mitgebracht. Der Wertinger Altstadtrat von Bündnis 90/Die Grünen meldete, dass im Thürheimer Ried “sämtliche Entwässerungsgräben und auch der Landgraben ausgetrocknet sind.” Klingler besorgt: “Eine ökologische Katastrophe bahnt sich an.” Bis auf eine Pfütze ausgetrocknet sind auch die ökologisch wichtigen Flachwassermulden im Wertinger Westerried, stellte Stadtrat Peter Hurler fest, als er vor kurzem das Gebiet, in dem sich der Kiebitz wieder angesiedelt hat, inspizierte. Ein ähnliches Bild am Rand von Wertingen: Nur noch ein Rinnsal ist der Kaygraben an der Südumfahrung– „der Froschteich dort führt fast kein Wasser mehr“, sagt Stadtrat Jonas Ziegler, dessen Firmengelände an den Graben grenzt.

Die Stadtratsfraktion der Grünen weist deshalb auf die Dringlichkeit hin, den Hitzeschutz und Wassermangel in der Stadt zum Thema zu machen. Der Erhalt der städtischen Grünflächen und des Baumbestandes auf öffentliche Flächen – insbesondere größerer Bäume – spiele hier eine herausragende Rolle, betonen die Fraktionsmitglieder Peter Hurler, Jonas Ziegler und Hertha Stauch.

Wie Umweltreferentin Hertha Stauch mitteilt, leiste der Städtische Betriebshof bei der fachgerechten und nachhaltigen Pflege dieser Flächen kompetente Arbeit. Bei einer Fachtagung über die insektenfreundliche Pflege kommunaler Flächen Anfang Juni sei die Arbeit des Wertinger Betriebshofes als beispielhaft für den ganzen Landkreis hervorgehoben worden, berichtet die Umweltreferentin, die an der Tagung teilgenommen hatte. 

Neben den städtischen Grünflächen gebe es noch überdurchschnittliches Potential bei privatem Grün und auf Industrieflächen. Viele Unternehmen verfügen über großflächige Liegenschaften mit teils ungenutzten Freiflächen. Durch eine naturnahe Begrünung könnten solche Areale wichtige Rückzugsgebiete für Insekten und weitere heimische Tiere und Pflanzen werden, deren ursprünglicher Lebensraum zusehends aus unserer Landschaft verschwindet. Firmendächer oder Hinterhöfe als Heimat für bedrohte Wildbienen oder Hummeln, begrünte und mit Bäumen beschattete Parkplätze als Frischluftschneise – auf diese Möglichkeiten weist auch das Bayerische Staatsministerium für Umweltschutz in seinem “Blühpakt Bayern” hin. Wie die Stadtratsfraktion der Grünen meint, gebe es hierfür in Wertingen viel Potential mit Blick auf das Industriegebiet Geratshofen oder auf die Areale rund um die Supermärkte.

Die globale Klimakrise hängt eng mit den anderen derzeitigen Krisen zusammen, betont Grünen-Fraktionssprecher Peter Hurler. Jetzt gelte es auch auf kommunaler Ebene, mit effektivem Klimaschutz vorzubeugen: ein Zurück in die fossile Energieabhängigkeit dürfe es nicht geben. Stattdessen müsse die Stadt im Verein mit dem Landkreis die Erneuerbaren Energien weiter ausbauen – auch das Thema Windkraft dürfe in Wertingen kein Tabu mehr sein.