Der Permakultur auf der Spur

Ein besonderer Ausflug fand viel Resonanz. Auch ein wichtiger Beschluss wurde gefasst.

Was ist eigentlich Permakultur? Das wollten wir Wertinger Grüne genauer wissen und machten uns zusammen mit rund einem Dutzend Grünen-Freundinnen und -Freunden aus mehreren Ortsverbänden auf nach Emersacker, um der Frage auf den Grund zu gehen. Wir starteten unsere Tour im schönen Modelshausen im Laugnatal mit einer kurzen Wanderung zum Biohof der Familie Hesch-Baumann. Mit großem Idealismus hat sich diese Familie ihren Traum vom ökologischen, selbst versorgten Leben verwirklicht mit Lehm-Wohnhaus, Gewächshäusern und Arbeitsstätten aus zusammengezimmerten Altmaterialien sowie einem 3,6 Hektar großen Anbaugebiet für Obst und Gemüse. Die Ernte wird im hauseigenen Laden verkauft oder in Kisten an eingetragene Mitglieder, die sich auch bei der Arbeit auf dem Hof einbringen können, weiter vermarktet.

Martin Hesch führte uns selbst durch seine Anlagen und vermittelte seine Philosophie, die er sich im Laufe der Jahre als Autodidakt erarbeitet hat. Seine Worte und auch seine Hügelbeete, auf denen derzeit saftige Kohlköpfe wachsen, hinterließen durchaus Eindruck, forderten aber auch so manchen zum Widerspruch heraus. Denn die Permakultur steht im krassen Gegensatz zur ursprünglichen Ökologie im Laugnatal, die noch in den 60er Jahren aus feuchten, anmoorigen Wiesen bestand. 

Diese sind aufgrund intensiver Landwirtschaft heute nur noch bruchstückhaft vorhanden. Auch die Permakultur mit Hügelbeeten, für die das ganze Gelände ausgeschürft und umgeackert wurde, entspricht nicht der eigentlichen Biodiversität des Gebietes, gab Ludwig Klingler zu bedenken. Andererseits machte die Kreislaufwirtschaft, die auf dem Biohof gentechnikfrei und ohne Hybridsaatgut betrieben wird, großen Eindruck auf uns BesucherInnen. 

Nach ausgiebiger Diskussion und zwei Stunden Führung verabschiedeten wir uns wieder in Richtung Modelshausen, wo wir im Bürgerhaus – Gaststätte “Adria” – einkehrten und weiter diskutierten. – Und nicht nur das.

Die fünf anwesenden Mitglieder aus Wertingen nutzten die Gelegenheit, einen Beschluss für die künftige Fusion der Ortsverbände Wertingen und Zusamaltheim zu fassen. Einstimmig sprachen sich die Wertinger für die Bildung eines künftigen OV`s Wertingen-Zusamaltheim aus. Die Fusion muss nun noch bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit den ZusamaltheimerInnen  unterzeichnet werden. Denn von den dort verbleibenden vier Mitgliedern war der Wunsch gekommen, sich wegen der geringen Mitgliederzahl den Wertingern anzuschließen. 

Mit bei der Veranstaltung waren als Gäste auch zwei Teilnehmerinnen aus Altenmünster, die dem Kreisverband Augsburg-Land angehören. Zusammen mit Maria Hagl aus Buttenwiesen und Erwin Behner aus Bocksberg bildeten so die Grünen aus dem Zusam- und Laugnatal eine starke “Fraktion” und bekundeten ihren Willen, auch künftig eng zusammenzuarbeiten.