Kinoabend: Maria Montessori

Wir laden am Weltfrauentag den 8. März um 19:30 Uhr zum Kinoabend ins Filmtheater in Wertingen ein: Maria Montessori, das Leben einer außergewöhnlichen Frau.

Am 7. März kommt ein neuer Film über Maria Montessori in die Kinos, bereits am 8. März, gibt es Gelegenheit, die spannende Lebensgeschichte der Reformpädagogin im Filmtheater Wertingen zu sehen. Bündnis 90/Die Grünen Wertingen-Zusamaltheim präsentieren den Film am Internationalen Frauentag und lädt ein, die spannende Lebensgeschichte dieser Frau, die das Bildungswesen revolutioniert hat, kennenzulernen. Bereits zum zweiten Mal feiert der Ortsverband der Grünen den Frauentag im Filmtheater. Während sich die letztjährige Veranstaltung mit den Politikerinnen der ersten Stunde der Bundesrepublik Deutschland beschäftigte, soll die Aufmerksamkeit diesmal der – neuerdings umstrittenen – Maria Montessori gelten.

Denn zeitgleich mit der Produktion des Filmes beschäftigte sich in jüngster Zeit die Forschung mit der Person Montessori. Bereits Mitte Januar ist ein Buch der österreichischen Erziehungswissenschaftlerin Sabine Seichter erschienen mit dem Titel „Der lange Schatten Maria Montessoris“, das nun im Vorfeld des Film-Neustarts für Diskussionen in Rundfunk und Presse sorgt. „Maria Montessori hatte pädagogisch durchaus revolutionäre Ideen – und war wohl zeitlebens eine Rassistin“, folgert beispielsweise die TAZ. Oder die „Neue Zürcher Zeitung“ als gegensätzlich konservatives Blatt: „Die jüngsten Enthüllungen über Maria Montessori zeigen Erschütterndes. Die in Rom tätige Ärztin vertrat wohl bis zu ihrem Tod im Jahr 1952 rassenideologisches Denken“. Doch alle Publikationen weisen auch darauf hin, dass Montessoris Geschichte im Kontext der Zeit gesehen werden muss, in der sie lebte.

1870 in Chiaravalle in der italienischen Provinz Ancona in eine wohlhabende Familie hineingeboren, wollte Montessori eigentlich Medizin studieren. Doch sie wurde von der Hochschule abgelehnt, da das Medizinstudium Männern vorbehalten war. Darum studierte sie zunächst Naturwissenschaften. Nach ihrem ersten Hochschulabschluss gelang es ihr dennoch, als eine der ersten fünf Frauen in Italien in Medizin zu promovieren. Als Ärztin und Frau war ihr Handlungsspielraum allerdings klein. Sie arbeitete als Assistentin an einer psychiatrischen Klinik in Rom und spezialisierte sich auf Kinderheilkunde. Besonderen Anteil nahm sie dabei am Schicksal von nur notdürftig versorgten geistig behinderten Kindern, für die sie spezielle Schulen forderte. Nach einem weiteren Studium der Anthropologie, Psychologie und Pädagogik entwickelte sie die Montessori-Methodik, nach der das Kind durch eigene Erfahrungen und Ausprobieren lernt: „Hilf mir, es selbst zu tun“, ist heute noch ein Leitsatz in mehr als 1000 Montessorischulen und -Kitas in Deutschland. In Wertingen ist die Montessori-Bewegung, die in den 1990er Jahren begann und in der Gründung der Schule gipfelte, eine Institution, die aus dem Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Heute gibt es dort reformpädagogische Bildungsmöglichkeiten vom Kindergarten bis zum Fachabitur.

Der neue Film thematisiert nun das aufregende Leben von Maria Montessori, die 1901 die Entscheidung trifft, ihren zweijährigen Sohn auf unbestimmte Zeit zu verlassen, um als moderne und freie Frau eine neue Vision von Bildung zu entwickeln. Das Sichtbarmachen von Frauen, gerade von Frauen der Vergangenheit, die im Schatten der Männer Ungeheures geleistet haben, ist uns als Grünen ein wichtiges Anliegen. Deshalb nutzen wir den internationalen Frauentag, um auf diese Schicksale aufmerksam zu machen. Alle Frauen – und natürlich auch Männer – sind eingeladen, am Freitag, 8. März um 19.30 Uhr daran teilzuhaben. Im Kino wartet auf die Besucherinnen, die an diesem Tag im Mittelpunkt stehen, eine kleine Überraschung. Der Eintritt beträgt 8 €.

Freitag
08.03.2024
19:30 Uhr
Filmtheater
Wertingen