Stellungnahme

Kunstrasenplatz in Gundelfingen – Plastik statt Gras

Kunstrasenplatz Gundelfingen

Kosten für den Bau des Kunstrasenplatzes belaufen sich auf 1.084 Mio. Euro.

Warum lehnen die Grünen in Gundelfingen den Antrag von FC, TV und SSV ab?

Die Entscheidung basiert auf verschiedenen Gründen, darunter Bedenken hinsichtlich Mikroplastik, hohe Kosten, Umweltverschmutzung und finanzielle Haushaltslage der Stadt Gundelfingen.

Einer der Hauptgründe ist die Problematik des Mikroplastiks.

Kunstrasen bestehen aus Kunststofffasern, die im Laufe der Zeit abnutzen und kleine Plastikpartikel freisetzen können. Diese Partikel können durch Wind, Wasser und auch durch Sportschuhe verteilt werden. Dies kann zu einer Anreicherung von Mikroplastik in der Umwelt führen und auch Tiere betreffen und somit auch in unsere Lebensmittel gelangen.

Angesichts der Diskussion über den Einsatz von Mikroplastik hat die EU-Kommission im September beschlossen, den Verkauf von Mikroplastik schrittweise innerhalb von acht Jahren zu verbieten. Dies betrifft auch die Granulat-Füllungen von Kunstrasenplätzen, da Kunstrasenplätze die größte Quelle für die Verschmutzung der Umwelt mit Mikroplastik sind.

Uns ist bewusst, dass dieser Platz nicht mit Granulat-Füllung ausgeführt wird. Dennoch bleibt die Problematik mit Mikroplastik bestehen durch den Abrieb.

Ein weiterer Grund für die Ablehnung ist die finanzielle Haushaltslage der Stadt.

Angesichts der begrenzten finanziellen Ressourcen unserer Stadt ist es schwierig, zusätzlichen Ausgaben von 95.000 € für einen Kunstrasen zu rechtfertigen. Es müssen Prioritäten gesetzt werden, um die finanzielle Stabilität der Stadt für die immensen Investitionen in die Pflichtaufgaben einer Stadt zu gewährleisten. Erfolgreiches Sparen, um unseren Verpflichtungen nachzukommen, ist oft auch Verzicht und Kompromissbereitschaft in die freiwilligen Leistungen.

Ein weiterer Aspekt, der bei der Ablehnung berücksichtigt wurde, ist die vergleichsweise kurze Lebensdauer eines Kunstrasenplatzes.

Dies bedeutet, dass nach Ablauf der Lebenszeit von ca. 15 Jahre, erneut Kosten für den Austausch des Kunstrasens anfallen würden.

Allein die Entsorgungskosten von ca. 20.000 € derzeit, könnten bei einem natürlichen Rasenplatz, schon wieder in einen neuen Mähroboter investiert werden.

Unsere Vereine leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Sports und zur Entwicklung junger Menschen. Es ist wichtig, dass wir ihre Bemühungen anerkennen und unterstützen.

In diesem Zusammenhang sollten wir auch berücksichtigen, dass die beantragten Vereine, einen hohen Sanierungsrückstau in Ihre eigenen Gebäude haben. Es ist sinnvoll, dass diese Priorität haben, für eine Weiterentwicklung der Sportstätten.

Die Ablehnung des Antrags steht im Einklang mit dem Ziel,

  • Plastikmüll zu vermeiden
  • und die Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Indem wir auf den Bau eines Kunstrasenplatzes verzichten, zeigen wir unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und setzen ein wichtiges Zeichen für den Umweltschutz.

Abschließend möchte ich betonen, dass die Ablehnung des Antrags nicht als Abwertung der Arbeit des FC Gundelfingen oder anderer Vereine zu verstehen ist. Vielmehr geht es darum, eine ausgewogene Entscheidung zu treffen, die sowohl ökologische als auch finanzielle Aspekte berücksichtigt.

Die Arbeit der Vereine im Ehrenamt für die Jugendarbeit ist von unschätzbarem Wert und sollte weiterhin unterstützt werden. Es ist wichtig, alternative Lösungen zu finden, um den Bedürfnissen der Vereine gerecht zu werden und gleichzeitig die Umweltbelastung zu minimieren.

Die Stadt Gundelfingen kann in Zusammenarbeit mit den Vereinen einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Roswitha Stöpfel Josefine Lenzer

Kunstrasenplatz Gundelfingen